Wandervögel orientieren sich nach der Karte
Für viele ist das Wandern das Highlight des Lagers schlechthin! Während sie die Aussicht bewundern, ja vielleicht sogar den steilen Anstieg davor geniessen, mögen andere die Wanderung nur bedingt. Denn der Wanderung geht eine intensive Vorbreitung voran. Wer sich bereits im Vorfeld Gedanken um die Route, das Wetter und die Teilnehmenden macht, hat schon mal Grundlegendes abgedeckt. Doch das ist nur ein Teil der Vorbereitung. Ein sehr wichtiger Teil ist die Sicherheit. Dafür wird ein Sicherheitskonzept erstellt, was auch viel Zeit in Anspruch nimmt. Je ausführlicher das Konzept ausgefüllt wird, desto leichter ist das Herz beim Wandern. Doch allein die Wanderung auf der Karte einzuzeichnen, die Leistungskilometer auszurechnen, das Sicherheitskonzept zu erstellen oder die Schwachpunkte der Kinder und Leitenden mit einzuberechnen reicht nicht.
Während der Wanderung ist Orientieren angesagt
Jetzt ist der ganze Papierkram erledigt, das Sicherheitskonzept ausgedruckt, die Karte liegt bereit und der Rucksack ist gepackt – es kann losgehen! Doch wohin? Ein geeigneter Weg ist schnell gefunden und auch ein Höhepunkt, doch wer mit der Karte nicht navigieren kann, der kann auch nicht wandern.
Um sich im Gelände zu orientieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine beliebte und sehr simple Methode ist das NORDA. Jeder Buchstabe steht für ein Vorgehen. Bei «N» wird die Karte genordet. Man legt den Kompass so auf die Karte, dass die Streifen mit denjenigen des Kompasses übereinstimmen und dreht die Karte so lange, bis die rote Nadel nach Norden zeigt. Bei «O» kommt man zum Orientieren. Man sucht seine eigene Position und überlegt sich, wo die Route durchgehen wird. Beim Laufen sollte immer dort der Finger sein, wo man sich tatsächlich befindet. «R» steht für Richtung – mit dem Kompass lässt sich relativ gut überwachen, in welche Richtung man läuft. Wichtig ist dabei, dass man jeweils hinter der Karte steht. Mit «D» ist die Distanz gemeint und damit, wie lange die effektive Route ist. Die wird im Voraus errechnet und gibt während der Wanderung eine gute Übersicht, wie viel Leistungskilometer schon hinter einem liegt und wie viel noch vor einem. «A» heisst Auf und Ab. Auf der Karte kann man anhand von den Höhenmetern ablesen, ob das Stück jetzt eher eben oder steil ist. So lässt sich auch ein Profil erstellen, welches ganz nützlich ist bei der Gestaltung der Pausen.
Das NORDA eignet sich nicht nur für die Orientierung in der Natur, sondern ist auch für die Stadt optimal. Hier werden wahrscheinlich weniger die Leistungskilometer ausgerechnet, sondern vielmehr eine Karte über GoogleMaps ausgedruckt und da drauf die Route eingezeichnet. Auch hier ist es wichtig, dass die Karte immer richtig ausgerichtet ist – nicht unbedingt nach Norden, vielleicht auch mal Richtung Kirche oder entlang von Bahngeleisen.
Wer also auf der Wanderung sich zu orientieren weiss, der kann bestimmt eine schöne Aussicht geniessen!