jubla.füralle – Vernetzung über die kulturelle und sprachliche Grenze hinaus
Die Migrationskirche Bern
Die Katholische Kirche Bern ist seit langem eine Migrationskirche. Sie ist stark geprägt von der Vielfalt ihrer anderssprachigen «Migrationsgemeinschaften», oft auch Missionen genannt: italienischsprachige, spanischsprachige, portugiesischsprachige, kroatische Mission, English Speaking Community, vietnamesische Mission, eritreische Gemeinschaft, Filipino Community – um nur einige darunter zu nennen.
Einige dieser Gemeinschaften sind eher neu zugewanderte Personengruppen. Andere bestehen grösstenteils aus Migrantinnen und Migranten zweiter oder dritter Generation, die sich ihre eigene (sprachliche und kulturelle) Identität in der Kirche bewahrt haben. Die «deutschsprachigen» Berner Katholiken sind dabei oft auch keine Urberner, sondern in den (grösstenteils reformierten) Kanton eingewanderte Andersdialektler.
Austauschforum für Öffnung und Vernetzung
In Bern leben also viele katholische Gemeinschaften nebeneinander. Von vielen davon bekommt man als Katholik/in im Alltag gar nicht so viel mit. Untereinander und auch gegen aussen könnte die Vernetzung also noch deutlich besser werden. Deshalb rief die Katholische Kirche Bern das interkulturelle Austauschforum ins Leben. An diesem Austauschnachmittag erhalten die Gemeinschaften die Möglichkeit, sich gegenseitig bekannt zu machen und sich über die Grenzen der eigenen Organisation hinaus zu vernetzen.
Die Jubla bekannt unbekannt
In den Gesprächen zeigte sich rasch, dass die Ausgangslage bei jedem neuen Gegenüber wieder eine ganz andere ist. Auf die Jubla bezogen, hiess das:
- Die eine Personengruppe weiss überhaupt nichts von der Organisation Jungwacht Blauring – wohl aus sprachlichen Gründen?
- Die nächste Person kann sich aufgrund ihres kulturellen Hintergrundes schlichtweg nicht vorstellen, dass Kinder freiwillig Zeit im Wald verbringen.
- Die dritte Gesprächspartnerin weiss dagegen sehr genau, was ein Jugendverband ist. Es gibt seit Jahrzehnten eigene «Scouts» in ihrer Gemeinschaft – nun drohen sie einzugehen, weil der Nachwuchs fehlt. Kann uns da vielleicht die Jubla sagen, was zu tun ist?
Auch die Jubla war präsent
Die Jubla Bern war mit einem Tisch vor Ort. Nach einem World Café-Rundgang kamen wechselnde Gesprächspartner/innen vorbei – für die jeweils 12 Minuten dauernde Kennenlernrunden. Auf dem Jubla-Tisch zu finden waren:
- ein Liederbuch
- ein Seil
- ein Apfel
- Jonglierbälle
So wurde die vielfältige Welt der Jubla-Aktivitäten möglichst ohne Worte aufgezeigt. Dazu natürlich war eine ganze Sammlung an Flyern und Angeboten, um ganz sicher immer das passende bieten zu können. Natürlich waren auch die Infobroschüren in allen vorhandenen Sprachen dabei (mehr dazu unter jubla.ch/werbematerial).

Und was hat’s genutzt?
So galt es vor Ort zu improvisieren – eine pfannenfertige Information für all diese unterschiedlichen Interessen und Wissensstände gibt es nicht. Und so gingen wohl einige darunter zwar mit Flyern, jedoch noch immer mit komischen Vorstellungen über Zeltlager und Geländespiele nach Hause. Nichtsdestotrotz: Das Forum war der erste Schritt für die gegenseitige Öffnung und Vernetzung. Nun sind wir gespannt, was sich in den einzelnen Fällen daraus entwickelt. Ein nächstes Austauschtreffen ist jedenfalls bereits wieder angedacht!
Denn so unterschiedlich auch die Begegnungen sind – am Ende konnten sich alle für das Gleiche begeistern: Ein grandioses Apéro als Höhepunkt der Veranstaltung. Dabei wurden die Gesprächsfäden nochmals aufgegriffen, letzte Flyer verteilt und Kontakte notiert. Es bleibt das gute Gefühl, heute viele neue Gesichter und Geschichten kennen gelernt zu haben.