Natur – Kur pur
Hintergrund zur Broschüre
Die Inhalte der Broschüre basieren auf Auswertungen von Interviews und Umfragen mit Kindern, Leitenden und Eltern aus dem Kanton Solothurn, die Svenja Nowak (Scharleiterin der Jubla Trimbach) im Rahmen ihrer Maturaarbeit machte. Thema der Arbeit war, inwiefern die Sozial- und Selbstkompetenzen eines Kindes durch ein Jubla-Lager verändert werden. Svenja berücksichtigte dabei verschiedene Lagertypen (Haus- und Zeltlager) sowie auch unterschiedliche Schartypen.
Natur – Kur pur: Wie es dazu kam
Für Jubla-Mitglieder ist das Lager der Höhenpunkt eines Jubla-Jahres. Nicht nur, weil sie dort Freundschaften fürs Leben knüpfen. In einem Jubla-Lager lernen Kinder und Leitende auch unglaublich viel dazu. Täglich entwickeln sie ihre Selbst- und Sozialkompetenzen weiter. Sei das durchs Verantwortung tragen, im Team Aufgaben meistern oder für einmal ganz ohne Eltern auf sich selbst gestellt sein. Neben Fertigkeiten wie den «Achter» knoten oder das Aufstellen eines «Berliners», machen sie wertvolle zwischenmenschliche Erfahrung.
Schade eigentlich, dass nur jene, die schon einmal in einem Lager waren, wissen, wie sich das anfühlt. Genau deshalb ist die Broschüre «Natur – Kur pur» entstanden. Im Rahmen ihrer Maturaarbeit versuchte Svenja, dieses «Zwischenmenschliche», das in einem Jubla-Lager erfahren wird, zu dokumentieren und in Worte zu fassen. Ziel war, ein Produkt für Eltern ohne Jubla-Erfahrung zu schaffen. Eine Broschüre, die einen neuen Blickwinkel auf die Jubla gewährt und Eltern aufzeigt, wieso sie ihr Kind ins Lager schicken sollten.
«Die Jubla ist wie ein magischer Ort, an dem das Herz zehn Mal besser lebt als Zuhause.»
Ich begann meine «Jubla-Karriere» im Jahr 2010. Damals ging ich zum erstes Mal in ein zweiwöchiges Sommerlager der Jubla Trimbach. Ich lebte zwei Wochen lang in einem Zelt, weit weg von meinen Eltern, ohne Vorahnung, dass ich später Leiterin in diesem Verein sein und meine Maturaarbeit der Jubla widmen werde.
Sieben Jahre später, im Frühling 2017, leitete ich einen Grundkurs. Dort fiel mir auf, wie stark sich die Kursteilnehmenden innerhalb einer Woche veränderten: zu Beginn verschlossen, am Ende mit allen befreundet. Ähnliche Veränderungen von Kindern nahm ich auch im letzten Sommerlager unserer Schar wahr. Beispielsweise hatte ein Kind während der ersten Woche jeden Tag mehrmals Heimweh. Auf der Rückreise sagte das Kind im Zug: «Die Jubla ist wie ein magischer Ort, an dem das Herz zehn Mal besser lebt als Zuhause.» Da dachte ich mir: Spannend, wie sich die Gefühlslage eines Kindes in so kurzer Zeit verändern kann. Diese Tatsache fand ich so faszinierend, dass ich mich dafür entschied, das Thema meiner Maturaarbeit in diese Richtung zu lenken.
80 Seiten transkribierte Interviews bevor das eigentliche Produkt entsteht
Solche Gefühlsveränderungen zu messen, ist schlichtweg nicht möglich. So gab ich mir selbst die Aufgabe, so viele Daten wie möglich dafür zu sammeln. Ich begann bereits im oben erwähnten Sommerlager damit. Während zwei Wochen befragte ich 30 Kinder, ob sie bei sich persönlich Veränderungen spüren betreffend ihrer Gefühlslage in Sachen «Heimweh», «Unterschied zum Zuhause» und «zum ersten Mal im Lager sein». Diese Interviews gaben mir einen ersten Eindruck von der Selbstwahrnehmung der Kinder – ob sie ihre Gefühlsveränderungen spüren oder ob sie der Meinung sind, dass das Lager keinen Einfluss auf sie hat.
Die Meinungen der Kinder reichten mir aber noch nicht. Ich wollte wissen, ob die Eltern Zuhause auch Veränderungen wahrnehmen. Also habe ich nach dem Lager eine Umfrage für die Eltern der Kinder, die im Lager waren, erstellt und nachgefragt ob die Eltern bei ihren Kindern nach dem Lager Gefühlsveränderungen oder andere Verhaltensweisen feststellten.
All dies geschah noch während meinen Sommerferien. Nach den Ferien erst formulierte ich die genaue Fragestellung und entschied mich schliesslich dafür, auf Grundlage der Resultate der Interviews und Umfragen eine Werbebroschüre für Eltern zu erstellen. Die Zahl der interviewten Kinder vervierfachte ich nochmals während den Herbstferien, indem ich dort noch einmal 90 Kinder in Hauslagern befragte. Alles in allem sammelte ich durch die Interviews Tonmaterial von ca. 5 Stunden, das ich auf 80 Seiten transkribierte. Was mir noch fehlte, waren Statements von Leiter/innen – und auch Elternmeinungen hatte ich zu wenige. Darum brachte ich zwei weitere Online-Umfragen in den Umlauf. Eine für Leiter/innen, eine für Eltern. Die Umfrage für Leitende wurde von 90 Leiter/innen ausgefüllt, die Elternumfragen (Sommer + Herbst) von insgesamt 20 Eltern. Die Auswertung aller Umfragen ergab schliesslich 70 Seiten. Meine Maturaarbeit ist also ein denkbar dickes Buch.
Endspurt: Broschüre erstellen
Das Ende meiner Maturaarbeit lag in der Kreation der Broschüre. Die wichtigsten Punkte, die aus meinen Interviews resultierten, fasste ich in kleinen Kapiteln zusammen. Dazu gehören zum Beispiel der Umgang mit der Natur, die Entwicklung des Kindes in einer Gruppe aber auch Themen wie Heimweh und das damit zusammenhängende erste Getrenntsein von den Eltern.
Finale: Abgabe Maturaarbeit
Endlich konnte ich die Maturaarbeit schliesslich drucken und auch die Broschüre in den Händen halten. Und diese ist nun wirklich viel zu hübsch und inhaltlich relevant, als dass sie nun in meinem Bücherregal verstauben sollte. Im Gegenteil: Sie soll jene Eltern erreichen, die noch nie etwas von Jungwacht Blauring gehört haben oder aber unsicher sind, ob ein Jubla-Lager denn wirklich das richtige ist für ihr Kind.
Tüpfchen auf dem I: Veröffentlichung für andere Scharen
Und so überlegte ich mir, wie ich es schaffen kann, dass meine Broschüre an genau diese Eltern gelangt. In den Frühlingsferien überarbeitete ich die Broschüre und kürzte sie um Einiges. Das Resultat: 20 Seiten voller Informationen, Tipps und Tricks rund ums Jubla-Lager und welche positiven Veränderungen dieses für Kinder mit sich bringt. Kurz darauf schickte die Jubla Trimbach allen Kindern im Dorf eine Broschüre zusammen mit der Lageranmeldung. Mit Erfolg!
Nutze auch du die Broschüre für deine Lagerbewerbung!
Zukünftig soll das auch für andere Scharen möglich sein. Meine Broschüre kann direkt bei mir bestellt werden. Mehr Informationen dazu unter smallsite.ch/jubla.