Der internationale Spielplatz: Auf der Gigampfi die Balance finden
Unterschiedliche Umstände, unterschiedliche Prioritäten
Am Anfang der neun-tägigen Versammlung versuchten die Delegierten, ein gemeinsames Verständnis des Themas «The Value of Play» zu finden. Alle vertretenen Mitgliedsorganisationen arbeiten mit Kindern und Jugendlichen. Dies ist der Balken der Gigampfi, der alle Anwesenden verbindet. Der Fokus der Arbeit ist jedoch sehr unterschiedlich. Illustriert wurde dies durch Fragen mit einer Skala, auf der sich alle Organisationen platzieren können. Bei der Jubla oder anderen europäischen Organisationen ist es z.B. klar, dass wir oft spielen, weil wir spielen toll finden – und nicht weil wir ein klares Lernziel verfolgen. Andere Organisationen nutzen Spiele mehr als Mittel zum Zweck – in asiatischen Ländern wird Spielen eher als Zeitverschwendung angesehen, deshalb stellen diese Organisationen das Spiel als Lernmethode in den Vordergrund. Besonders interessant auch die Frage, ob wir für unsere Arbeit finanzielle Unterstützung des Staates erhalten sollten. Für die Jubla ein ganz klares Ja – was wir machen, ist für die Gesellschaft wertvoll. In Haiti sieht die Situation anders aus. Da die Regierung korrupt ist, wollen sie kein Geld von ihr annehmen, da sie ansonsten die Aktivitäten der Jugendorganisation politisch beeinflussen könnten.
Das Hin und Her beim Thema Glauben
Die Mehrheit der Jugendorganisationen, die bei FIMCAP Mitglied sind, ist katholisch. Doch was das genau heisst und wie sehr der katholische Glauben im Zentrum der Aktivitäten einer FIMCAP-Mitgliedsorganisation stehen soll, da gehen die Meinungen stark auseinander. Auf der Gigampfi der Spiritualität ist die Jubla klar auf der Seite positioniert, die für Offenheit und individuelle Auslebung der Spiritualität steht. Da viele Organisationen konservativer sind als die Jubla, setzten wir als Jubla-Delegierte uns in Diskussionen für eine offene Umsetzung des Glaubens ein, um dieser Seite der Gigampfi etwas mehr Gewicht zu geben. Die Gigampfi Spiritualität ist so immerhin etwas ausgeglichener – die grosse Bandbreite an Arten, wie Spiritualität gelebt wird, bleibt bestehen. Wichtig ist, dass alle sich gegenseitig respektieren.
Wirklich ernst wird’s nur bei der Schoggi
Als Schweizer Delegation, die nach Belgien reiste, hatten wir ein klares Ziel: ein für alle Mal klarstellen, dass Schweizer Schoggi besser ist als Belgische. Für den internationalen Abend, an welchem alle Mitgliedsorganisationen ihr Land vorstellten, kamen wir vorbereitet mit kiloweise bester Schokolade. Die Belgier standen uns jedoch in nichts nach, auch bei ihnen lagen dutzende Tafeln Schoggi auf. Während wir und die Belgier versuchten, alle anderen davon zu überzeugen, auf unsere jeweilige Seite der Gigampfi zu kommen, waren alle anderen einfach zufrieden, dass sie sich die Bäuche vollschlagen konnten. Und blieben gerne ganz neutral in der Mitte der Gigampfi.
Infobox
Jubla ist Mitglied bei FIMCAP, dem internationalen Dachverband für katholische Jugendorganisationen. Die Fachgruppe International ist als internationales Komitee dafür verantwortlich, den Kontakt mit FIMCAP und den anderen Mitgliedsorganisationen zu pflegen und Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Jedes Jahr finden internationale Lager, Kurse und Veranstaltungen statt, an denen Jubla-Mitglieder teilnehmen können.
Melde dich bei der Fachgruppe International (international@jubla.ch), falls du weitere Fragen hast oder dich für internationale Aktivitäten der Jubla interessierst.
Weitere Informationen und regelmässige News findest du unter Jubla International oder auf unserer Facebook-Seite.