Ehemalige und Lager: Mehr als Nostalgie
Ohne Zögern kreuze ich «Ich komme» an. Warum?
- Weil ich gerne wieder mal Blachen knöpfe, Nägel einschlage und in einem Zelt schlafe.
- Weil ich vertraute Köpfe aus meiner aktiven Zeit treffe.
- Weil ich die aktuellen Leitenden und Eltern der teilnehmenden Kinder kennenlerne und einen Einblick ins aktuelle Scharleben erhalte.
- Weil ich das Leitungsteam und die Schar in ihrem wertvollen Engagement unterstützen kann.
- Weil Erinnerungen an alte Zeiten hochkommen, die zu den besten meines Lebens gehören.
Wissenstransfer und Gemütlichkeit
Der Einladungsbrief der Lagerleitung ist für mich keine Überraschung. Das Vorlager hat eine lange Tradition, an der ich mich seit über zehn Jahren aus genannten Gründen gerne beteilige. Je nach Wetter kann der Aufbau der Lager-Küche und der Hochsitz-Toilette, das Verlegen von Schläuchen für die selbstgebaute Dusche oder der jeweils ambitionierte Bau des Leiter-Hochbaus zwar anstrengend sein, aber natürlich kommt die Gemütlichkeit nicht zu kurz und das gemeinsame Handwerken schafft wunderbare Verbindungen über die verschiedenen Generationen hinweg.
Fürs Leitungsteam ist die Unterstützung von uns «Alten» zwar nicht überlebenswichtig (ich gebe zu, es ginge ganz gut ohne uns...) – aber doch eine wertvolle Hilfe, um die grosse Infrastruktur auf die Beine zu stellen. Ausserdem verläuft der nahtlose Transfer von handwerklichem, organisatorischem und Netzwerkwissen ganz nebenbei.
Vielfältige Unterstützung durch Ehemalige
Meine ehemalige Schar kann aber fürs Sommerlager noch auf weitere vielfältige Unterstützung ihrer ehemaligen Mitglieder zählen:
- Beim vorgängigen Materialkauf im Eisen- und Freizeitwarengeschäft gibt es Rabatt für alle Lagerteilnehmenden, was im Lagerinfoheft wiederum werbewirksam platziert ist.
- Der Besitzer der Landmaschinenfirma stellt seinen Kranlastwagen zur Verfügung – und fährt natürlich kostenlos gleich selbst damit ins Vorlager.
- Ehemalige spenden fürs Dessertkonto, der Gemüsebauer kistenweise Salat.
- Der Hausarzt gibt Ratschläge, wenn der Lagerapotheker mal überfragt ist.
- Auf dem Lagerküchentisch steht als Geschenk Ehemaliger der «heilige» Kaffeekrug.
- Am Besuchstag bestaunen neben den Eltern auch zahlreiche Ehemalige den Lagerplatz.
- Bei der Rückkehr aus dem Lager sperren Ehemalige die Strasse und bereiten den Heimkehrenden einen warmherzigen lauten Applaus.
- Wenn alles vorbei ist, wird das viele Material ins Jubla-Haus eingelagert, dessen Bau auch dank der Stimmen vieler Ehemaliger an der Kirchgemeindeversammlung beschlossen wurde.
- …und vieles mehr!
Sichtbar wurde dieses generationenübergreifende Unterstützungsnetzwerk zum Beispiel am Fest zum 80-jährigen Scharjubiläum vor wenigen Jahren. Die Aktiven dankten den Ehemaligen und umgekehrt – und beide spürten, dass sie trotz veränderter Zeiten, Äusserlichkeiten, Technologien und Herausforderungen durch gemeinsame Werte, Ziele und die Jubla-Grundsätze verbunden sind.

Mehrjahresziel 2019-2022: «Ehemaligenwesen nutzen: Die Jubla nutzt ihr Ehemaligennetzwerk auf allen Ebenen»
Dieses persönliche Beispiel auf lokaler Ebene ist ein nur eine von unzähligen Möglichkeiten, wie die Jubla das neue Mehrjahresziel umsetzen kann.
Die Jubla will auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene das wertvolle Ehemaligennetzwerk noch bewusster nutzen, um ihr Kerngeschäft zu stärken: sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche.

Dabei geht es nicht nur um handwerkliches Mithelfen. Viel wichtiger ist die ideelle Unterstützung des Jubla-Wirkens: das Mittragen und Einbringen der Jubla-Werte und Jubla-Chancen in Alltagsgesprächen im eigenen Umfeld – gerade auch bei Eltern potenzieller Mitglieder. Dazu kommt das aktive Lobbyieren in Gremien und bei Entscheidungsträgern aus Gesellschaft und Politik sowie die finanzielle und materielle Unterstützung der Jubla.
Vom Mehrjahresziel profitieren so nicht nur die aktiven Jubla-Mitglieder, sondern auch die Ehemaligen selbst.
Ich jedenfalls freue mich jetzt schon aufs Vorlager im kommenden Sommer!
Start der nationalen Fachgruppe Ehemalige
Das Mehrjahresziel «Ehemaligenwesen nutzen» voranzutreiben ist die Hauptaufgabe der aktuell entstehenden nationalen Fachgruppe Ehemalige. Sie nimmt in den nächsten Wochen ihre Arbeit auf.
Bist du interessiert mitzumachen? Melde dich bei valentin.beck@jubla.ch
Mehr Informationen
Informationen zu den Mehrjahreszielen der Jubla findest du hier.
Wertvolle Hinweise zu Ressourcen, Erwartungen von und Zugang zu Ehemaligen findest du in der Broschüre schub.netzwerk S. 28-29
Informationen über das Ehemaligenwesen in Jungwacht Blauring findest du unter jubla.ch/ehemalige.