Füchsli – ein Angebot für die Kleinsten bei Jungwacht Blauring Wädenswil
Wie kam es dazu?
Beweggründe
Die Notwendigkeit der Füchsli wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, da die Mitgliederzahlen bei den kleinsten Gruppen stetig abnahmen (in Wädenswil kommen die Kinder ab der 1.Klasse in die Jubla). Zudem waren die jüngeren Kinder in den Sommer- und Skilagern untervertreten, weil sie immer wie später regelmässig in die Lager kommen. Ebenfalls vor ein paar Jahren hat die Pfadi und Cevi bei uns mit ihren Biber- und Fröschli-Gruppenstunden begonnen. Das hat das Problem zusätzlich verschärft, weil interessierte Eltern mit ihren Kindern auf die Angebote von Pfadi und Cevi ausgewichen sind, und sie dadurch später nur selten in die Jubla gewechselt haben.
Vorbereitungen
So haben sich einige erfahrene und motivierte Leiter, welche ihre Leitertätigkeiten reduzieren wollten, zusammengesetzt, um eine neue Gruppe für Kinder ab dem 1. Kindergarten bis zur 1. Klasse zu gründen. Da bei Jungwacht Blauring Wädenswil die Gruppen traditionsgemäss Namen von Tieren besitzen, war es klar, dass auch die jüngsten ein passendendes Tier mit Namen und Logo zur Identifikation bekommen sollen. Die jetzigen Leiter bei den Füchsli sind nicht mehr aktiv an Höcks oder Leitertätigkeiten der Schar beteiligt, haben aber eine Kontaktperson zur Schar und stehen im regelmässigen Austausch. Sie stehen in einer bestmöglichen Mischform zwischen Aktiven und Ehemaligen Leitern der Schar.
Erlebnisse in der Natur stehen im Zentrum
Rahmenprogramm
Den Verantwortlichen war von Anfang an sehr wichtig, dass die Kinder so oft wie möglich in der Natur Erlebnisse sammeln können. Darum gehen die Füchsli meistens zu ihrem Gruppenplatz im Wald, bewusst auch bei Regen und im Winter. Dort machen sie Feuer, singen Lieder, spielen Spiele wie Schnitzeljagden, Schatzsuche oder Verkleiden und besuchen den Samichlaus vor Weihnachten. Ab und zu treffen sie sich auch in den Räumlichkeiten der Schar, um zusammen Guetzli oder Grittibänzen zu backen, Brettspiele zu spielen und die Kinder an die Atmosphäre und die Stimmung in der Jubla heranzuführen. Die Gruppenstunden finden nur jeden zweiten Samstag von 14 Uhr bis 16.30 Uhr statt (später in der Jubla treffen sich die Kinder jeden Samstag drei Stunden). An Lagern nehmen sie noch nicht teil, aber in gewisse Scharanlässe, wie z.B. einen Schnuppernachmittag, werden sie bewusst auch eingebunden.
Aktivitäten und Rituale
Die Gruppenstunden brauchen tendenziell weniger Vorbereitung als mit älteren Kindern, da die Schar mit einem guten Grundstock an Spielen für den Wald schon einiges abdecken kann. Die Kinder in diesem Alter wollen oft einfach nur Entdecken was der Wald hergibt und können sich sehr lange selbst beschäftigen. Dagegen sind beständige Bezugspersonen und Rituale viel wichtiger. Das bedingt, dass alle im Leiterteam regelmässig in die Gruppenstunden kommen, um das Vertrauen der Kinder gewinnen zu können. So singen die Füchsli zu Beginn und am Ende der Gruppenstunde immer gemeinsam ein bekanntes Mundartlied (das Gruppenlied), um die Kinder von den Eltern abzuholen und essen immer einen gemeinsamen Zvieri. Ebenfalls informieren die Leitenden die Eltern nach den Ferien immer mit einem gemalten Gruppenprogramm über die geplanten Aktivitäten und vor den Gruppenstunden per WhatsApp mit den aktuellsten Infos. Über diesen Kanal werden auch allfällige Abmeldungen eingeholt. Das schafft Vertrauen und eine gewisse Verbindlichkeit, die auch zur Planung benötigt wird.
Erfolgreicher Projektstart
So ist das Projekt «Füchsli» bisher ein voller Erfolg. Aktuell besteht die Gruppe aus 12 Kinder, welche die Gruppenstunden alle sehr regelmässig besuchen. Dies rührt wohl daher, dass sie in diesem Alter noch keine anderen Vereinsangebote haben. Die Kinder werden von 2-4 erfahrenen Leitern betreut (immer mind. eine weibliche Bezugsperson). Am Anfang wurde die Werbung bewusst auf Kinder ab dem 1. Kindergarten gerichtet, in der Realität haben sich aber viele Eltern mit noch jüngeren Kindern für das Angebot interessiert. Die Schar zeigte sich solchen Anfragen gegenüber ziemlich offen nach dem Motto «Probieren wir es aus». So kam es, dass teilweise auch 2-3 Kinder der Gruppe angehörten, welche erst 3 Jahre alt und somit noch nicht im Kindergarten waren. Dies hat jedoch nie zu Problemen geführt, die gemischte Altersstruktur hat die Gruppe vielmehr bereichert. Auch sind jetzt schon ein paar Kinder von den Füchsli zu den jüngsten Jungwacht oder Blauring Gruppen übergetreten. Dieser Wechsel benötigt einen engen Bezug zu allen Beteiligten, ist dann aber problemlos möglich.
Jungwacht Blauring Wädenswil kann so ein Angebot jeder Schar nur wärmstens empfehlen. Nicht nur sind die Jublinis eine enorme Bereicherung für das Scharleben, sondern auch eine gelungene Investition in die Zukunft. Die eingebrachten Mittel sind bescheiden im Vergleich zum Ertrag. Und die Rückmeldungen der Eltern verdeutlichen, wie sehr dieses (im Beispiel kostenlose) Angebot geschätzt wird.