Der Ranfttreffen-Zivi fragt sich: «Muss ich jetzt Priester werden?»
Gerade vorweg, meine Jubla-Freunde, ich bin Feuer und Flamme für meinen Zivi-Einsatz bei Jungwacht Blauring Schweiz. Nicht etwa wegen dem Büro, indem ich aufgrund meiner Gschpändli im Homeoffice nun die Musik so richtig laut aufdrehen kann. Auch nicht wegen den tollen Kollegen/innen für die ich ab und zu die Abwaschmaschine ausräumen darf (Ich hab keine zuhause und finde es tatsächlich entspannend). Nein. Vielmehr Feuer und Flamme bin ich, weil ich einen ganz besonderen Anlass auf die Beine stellen darf – das Ranfttreffen.
Ich erinnere mich an die Stellenausschreibung in der erwartet wurde: «Bereitschaft, sich mit spirituellen Themen auseinander zu setzen». Nun, mit Spiritualität und Kirche habe ich wirklich gar nichts am Hut. Nur zufällig stolpere ich nach durchzerrten Nächten in eine Kirche um der Ruhe willens. Ich fragte mich:
«Was habe ich an einem der grössten kirchlichen Kinder- und Jugendprojekte zu suchen? Muss ich jetzt Priester werden?»
Esther, Projektleiterin vom Ranfttreffen, hat schnell Entwarnung gegeben. In aufklärerischer Manier konnte sie mir während den letzten Wochen aufzeigen, dass Spiritualität und/oder unser Jubla-Grundsatz «Glauben leben» nichts mit den religiösen Klischees zu tun haben muss, vor denen ich mich bis anhin demonstrativ abwendete.

Geht es doch bei Spiritualität letztlich darum, Raum für Fragen und Gedanken über sich selbst und die Welt zu schaffen. Und ich sage euch, gerade in dieser momentan sehr herausfordernden Zeit tut das so richtig gut (Achtung Werbung: Das Ranfttreffen eignet sich dafür hervorragend).
Die erste Hürde kaum überschritten, da folgte schon die nächste. Ein Ranfttreffen mit tausenden Teilnehmer/innen an einem Ort zu Corona-Zeiten? Wie soll das gehen, Yoga-Laissez-Faire-Spiritualität hin oder her?
Am Vorbereitungsweekend der Fachgruppe Ranfttreffen rauften sich dieses Jahr ganz besondere Jubla-Menschen zusammen. Getrieben von ihrer persönlichen «Feuer und Flamme», stellten sie gemeinsam das Ranfttreffen im Handumdrehen auf den Kopf.
Wenn wir uns nicht alle vor Ort sehen können, dann wenigstens am schönsten Fleck der virtuellen Welt. Wenn wir nicht in die Ranftschlucht wandern können, wieso nicht ein Fackel-Spaziergang durch euer Dorf. Doch etwas bleibt uns wichtig, digital und analog: Das Gefühl von Gemeinschaft.
In dieser einen Nacht lassen wir niemanden alleine.
Eine kurze Anekdote vom Vorbereitungsweekend möchte ich euch nicht vorenthalten: Irgendwie haben sich unsere Jubla-Menschen so sehr im Motto «Feuer und Flamme» aufgehen lassen, dass der Feueralarm um 03:00 Uhr nachts sämtliche Gäste des Bildungshaus aufschreckte. Der Sammelplatz füllte sich mit einer Horde von müden Augen und Pyjamas. Die Leute fragten sich alsbald, wer war das?
Natürlich, die Jubla am "füürle".
Jungwacht Blauring Schweiz hat entschieden, das beliebte Ranfttreffen auch in diesem Jahr durchzuführen. Der digitalen Technik sei Dank, bringen wir dieses Jahr den schönsten Fleck der Welt einfach zu euch – die Ranftstimmung in eurem Pfarreisaal, Jugendtreff oder Wohnzimmer. Die teils virtuelle Durchführung #woduwohnst ermöglicht es uns, das Ranfttreffen auch bei strenger werdenden Corona-Massnahmen durchzuführen.
Während dem Abend erwarten euch abwechslungsreiche Programminhalte. Von der Frage «Wofür bin ich eigentlich Feuer und Flamme?», über das Bastelatelier bis hin zur besinnlichen Ranftfeier - es steht alles bereit für eine unvergessliche und packende Erlebnisnacht. Damit unbeschwerte Begegnungen trotz Corona möglich sind, treffen wir uns jeweils während bestimmten Zeiten zu virtuellen Gemeinschaftsmomenten. Über den Live-Stream auf dem Handy werden die Teilnehmer/innen schnell merken: «Wir sind nicht allein».
Wer die Anmeldefrist verpasst hat (Anmeldeschluss = 04.12.2020), jedoch unbedingt dabei sein will, meldet sich zwingend per E-Mail via ranfttreffen@jubla.ch