Jubla International: Treffen im Zeichen der Nachhaltigkeit
Wie nachhaltig ist unser Verhalten?
Als Mitglieder der FG International vertreten wir die Jubla regelmässig an sogenannten FIMCAP-Bureau Meetings um mit anderen europäischen Jugendverbänden anstehende Anlässe und Projekte zu koordinieren. Würden wir nicht in Corona-Zeiten leben, hätten wir uns diesen Frühling in der Schweiz getroffen. Stattdessen kamen wir digital zusammen. Thema: Nachhaltigkeit. Gleich zu Beginn ging es los mit dem «Climate Kitchen Battle»: Jeder sollte ein nachhaltiges Mittagessen zubereiten. Eine Jury bewertete die Mahlzeiten: Ist das Essen vegetarisch oder vegan? Wie viel Abfall fällt an? Sind die Zutaten biologisch, aus der Region…? In der anschliessenden Diskussion merkten wir, dass es für viele von uns nicht einfach ist, immer nachhaltig zu essen. Fleischverzicht zwischendurch liegt drin, aber wir haben Fleisch einfach zu gern um dauerhaft vegetarisch zu essen. Es wurde klar: Nachhaltiges Verhalten heisst immer auch Abwägung zwischen ökologischen Bedenken einerseits und sozialen und wirtschaftlichen anderseits. Wie können wir diese Erkenntnis auf unsere Austauschtreffen und Anlässe anwenden?
Online vs. Offline
Mit der Jubla-Ehemaligen Franziska Steingruber stand uns am zweiten Tag eine Expertin in Sachen Bildung und Klimawandel (Projektmitarbeitende bei myclimate) zur Seite, um die Vor- und Nachteile von physischen und digitalen Treffen zu analysieren. Die Abwägung der Nachhaltigkeitsfaktoren ist zentral: Persönliche Treffen erleichtern den sozialen und kulturellen Austausch, aber digitale Treffen sind günstiger und weniger zeitraubend. Wenn wir bei beiden Formaten jeweils versuchen, die Vorteile zu verstärken und die Nachteile zu reduzieren, ergibt sich eine gute Mischung: Bei physischen Treffen versuchen wir möglichst mit dem Zug anzureisen und erlauben genug Zeit für den informellen Austausch - bei digitalen Treffen lockern wir mit Spielen und Aufgaben auf und nutzen während den Meetings verschiedene Plattformen zur Diskussion und Zusammenarbeit.
Komplexe Abwägungen statt perfekte Lösungen
Wie viel Emissionen können wir einsparen, wenn wir mit 20 Personen zwei Tage lang nur vegetarisch essen? (0,28 Tonnen CO2) Wie viel mehr Emissionen verursacht eine Person, die mit dem Flugzeug anstatt dem Zug in die Schweiz reist? (14 mal mehr) Die Lösung scheint einleuchtend: Dann essen wir doch nur noch vegetarisch und reisen mit dem Zug. Doch das hat seinen Preis: Was wenn wir an einem Treffen in Litauen das fleischhaltige Nationalgericht probieren wollen? Was wenn die Teilnehmerin aus Rumänien für die Anreise mit dem Zug zwei Tage bräuchte? Hinzu kommt, dass nicht alle Verhaltensregeln gleichermassen wirksam sind. Auch wenn wir z.B. ein ganzes Wochenende vegetarisch essen, machen wir den CO2-Ausstoss nicht wett, der durch einen Flug verursacht wird.
Die perfekte Lösung gibt es also nicht, aber tatenlos zu bleiben kommt auch nicht in Frage. Wir können uns alle gewisse, teilweise auch einfache Vorsätze machen. Mischa Kaspar von der Pfadi zeigte uns etwa die Grundsätze, die sie sich für das diesjährige nationale Lager vorgenommen haben. Er betonte auch, dass die Jugendverbände sich in vieler Hinsicht bereits sehr nachhaltig verhalten, und es wichtig ist, dass wir das in den Scharen den Kindern weitergeben. #naturerleben
Wir sind uns alle einig: Wir wollen uns auch in Zukunft treffen. Und darauf achten, dass wir dabei die Belastung für die Umwelt so tief wie möglich halten – und deshalb zukünftig öfter mal digitale Treffen durchzuführen. Darin haben wir mittlerweile ja alle viel Übung.
Hast du Fragen?
Melde dich bei der Fachgruppe International, falls du weitere Fragen hast oder dich für internationale Aktivitäten der Jubla interessierst.
Was ist FIMCAP?
Jubla ist Mitglied bei FIMCAP, dem internationalen Dachverband katholischer Jugendorganisationen. Die Fachgruppe International ist als internationales Komitee dafür verantwortlich, den Kontakt mit FIMCAP und den anderen Mitgliedsorganisationen zu pflegen und Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Jedes Jahr finden internationale Lager, Kurse und Veranstaltungen statt, an denen Jubla-Mitglieder teilnehmen können.
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Jubla und Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit beschäftigt die Jubla nicht nur auf internationaler Ebene. Seit Mai 2019 gibt es eigens eine nationale Projektgruppe, die sich der Nachhaltigkeit in der Jubla auf die Fahne geschrieben hat. Diese PG Nachhaltigkeit arbeitet gerade an einem Haltungspapier zur «Nachhaltige Entwicklung». Weitere Informationen dazu gibt es hier. Inspiration für nachhaltige Lager findest du auch bei Faires Lager.