Lehrmittel Inklusion und Vielfalt
Inklusion ist mehr als Integration
Ziel der Inklusionsarbeit ist es, Kategorien und Gruppendenken aufzubrechen. Dabei geht die Inklusion einen Schritt weiter als die Integration: Der Blick weitet sich, indem die Gesellschaft und ihre Strukturen auf Barrieren untersucht werden. Der Fokus ist also nicht primär auf eine bestimmte zu integrierende Person bzw. Personengruppe gerichtet.
Inklusion liegt also in der Verantwortung aller Menschen. Die Jubla erhält diesbezüglich eine besondere Bedeutung: «Kinder und Jugendliche verbringen ihre Freizeit zusammen und lernen dabei spielerisch von- und miteinander. Die Jubla hat somit das Potential, zum Inklusionsmotor innerhalb der Gemeinde zu werden.»
Das Lehrmittel vermittelt Wissen rund um Inklusion und Diversität. Es beinhaltet theoretische Grundlagen und fachliche Erläuterungen. Herzstück des Lehrmittels ist der Inklusionsleitfaden, der dazu dient, die eigene Schar und die Jubla allgemein inklusiver zu gestalten. Übungen und Methoden, durch die Inklusion auf spielerische Art und Weise in die Praxis umgesetzt werden, werden ergänzend zum Lehrmittel digital bei sajv.ch zur Verfügung gestellt.
... wichtig zu wissen
Inklusion ist ein Prozess der mit dem Reflektieren der eigenen Haltung beginnt. Als Leitungsteam ist es somit wichtig, dass ihr wisst, was eure Schar auszeichnet und welches die Werte sind, die ihr lebt und schätzt.
Ihr wisst zudem, aus welchen Verhältnissen (Kultur, sozialer Status, Religion, Nationalität usw.) eure Mitglieder stammen und habt euch darüber informiert, wie sich die Bevölkerung in eurer Gemeinde zusammensetzt. Ihr wisst zum Beispiel, ob es bei euch asylsuchende Familien gibt, ob bei euch in der Volksschule auch Kinder mit Behinderung unterrichtet werden und welche weiteren Freizeitangebote für Kinder bestehen.
Nun beginnt der Denkprozess mit anschliessender Handlung. Nehmt euch für die bewusste Öffnung eurer Jubla-Schar Zeit, entwickelt Neues oder klärt miteinander, was am Bestehenden verändert werden kann und wo die Grenzen der Offenheit liegen.
Definiert für euch, welche Menschen ihr mit eurer Öffnung erreichen wollt. Bestenfalls sucht ihr direkt das Gespräch und erklärt ihnen, was sie in der Jubla für Aktivitäten erwarten. In einem ersten Schritt kann es helfen, mit Fachleuten aus verschiedenen Themenfeldern (Integration, Migration, Behinderung, Identität usw.) das Gespräch zu suchen.
Einsatz des Lehrmittels
Die Teilnehmer*innen des Fortbildungsmoduls "Kulturelle Vielfalt" erhalten je ein Exemplar. Bald schon sollte es auch in den Bücher- und Hilfsmittelkisten der kantonalen Ausbildungskursen und somit bei den kantonalen Arbeitsstellen zur Verfügung stehen. Falls dir die Ausleihe des Lehrmittel bei deiner AST nicht genügt, dann kannst du dich sehr gerne via oeffnung@jubla.ch melden. Wir sind gespannt auf deine Rückmeldungen!
Danke an das Redaktionsteam
An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten* für ihre Arbeit danken. Für die Jubla hat Andreas «Bimbi» Imbaumgarten mitgeschrieben. Herzlichen Dank an ihn sowie an Vera Ziswiler von der Pfadi und Damaris Gut vom Cevi für das Engagement. Ein grosses Dankeschön gilt auch Liana Simovic von der SAJV, welche die Projektleitung innehatte und ebenfalls Teil des Redaktionsteams war.