«Blick über den Tellerrand» – das neue Jubla-Brettspiel zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln
Horizonterweiternde Einblicke
«Blick über den Tellerrand» – der Name ist Programm. Zum einen geht es um unseren alltäglichen Umgang mit Lebensmittel – also um einen bewussten Blick auf das, was auf unserem Teller liegt. Zum anderen geht es um eine persönliche Horizonterweiterung: Sichtbar machen und verstehen, dass mein persönliches Alltagsverhalten Auswirkungen hat – auf die Umwelt, auf das Tierwohl und nicht zuletzt auch darauf, wie es Menschen am anderen Ende der Welt ergeht.
Als konkretes Beispiel finden sich die Philippinen – ein Land zu dem Jungwacht Blauring seit Jahren einen ganz besonderen partnerschaftlichen Bezug hat.
Komplexe Zusammenhänge spielerisch und alltagsbezogen erklärt
Die Zusammenhänge des Welthandels und Klimaschutzes sind sehr kompliziert, unübersichtlich und deshalb auf den ersten Blick manchmal auch trocken. «Blick über den Tellerrand» wirkt dem entgegen, in dem die Mitspielenden entlang verschiedener Aufgaben zum symbolischen Blick über den Tellerrand hinausarbeiten und dabei wertvolle Informationen und Alltagstipps erhalten.
Gut geeignet für Gruppenstunden und Scharanlässe
«Blick über den Tellerrand» motiviert Kinder- und Jugendliche ab 10 Jahren spielerisch, zur Umwelt Sorge zu tragen und für einen fairen Welthandel einzustehen. Durch die Spiellänge von 40 bis 60 Minuten lässt sich das Spiel gerade zur kalten Jahreszeit wunderbar in einen Jubla-Anlass integrieren – zum Beispiel in Verbindung mit einem gemeinsamen Einkaufen und Kochen. Einmal mehr kommt dabei zum Vorschein, was die Jubla im Innersten ausmacht: Die perfekte Verbindung von Spass und Sinn.
Das Spiel lässt sich z.B. auch als Umsetzungsidee in die Solidaritätsaktion jubla.infanta integrieren.

Bestelle «Blick über den Tellerrand» jetzt zum Jubla-Sonderpreis von CHF 20 im Jubla-Shop.
Für nicht Jubla-Mitglieder ist das Spiel hier bestellbar.
Interview mit der Erfinderin von «Blick über den Tellerrand»
Was für Lucia Weingartner mit einer Maturaarbeit begann, liegt nun druckfrisch in mehrhundertfacher Auflage zur Auslieferung an Schulen, Pfarreien und Jubla-Scharen bereit. Wie es dazu kam, was sie antreibt und welchen Einfluss die Jubla darauf hatte, erfährst du im folgenden Interview.
Lucia, wie kam es zu «Blick über den Tellerrand»?
Auf der Suche nach einer konstruktiven Maturaarbeit, kam mir die Idee, ein Lernspiel über den nachhaltigen Lebensmittelkonsum zu entwickeln. So entstand nach einigen Stolpersteinen und technischen Herausforderungen die erste Version des Brettspieles «Blick über den Tellerrand».
Mehr als ein Jahr später sprach mich eine gute Freundin an, die selbst Jubla-Leiterin und engagiertes Mitglied der Fachgruppe Philippinen ist. Ihre Idee: Das Spiel in Kooperation mit der Jubla Schweiz und Fastenopfer inhaltlich und gestalterisch weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen.
Welche Inhalte des Spiels sind dir wichtig? Welche Botschaft ist damit verbunden?
Lebensmittel sind wertvoll und Mittel zum Leben – sie betreffen uns alle. In der heutigen Überflussgesellschaft geht der Bezug und diese Wertschätzung oftmals verloren. Hier soll das Lernspiel «Blick über den Tellerrand» eine Brückenfunktion übernehmen und damit den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln fördern. Beginnen wir zusätzlich unser Verhalten und unsere Umwelt kritisch zu hinterfragen, kann ein grosser Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet werden.
Welche Wirkung erhoffst du dir vom Spiel «Blick über den Tellerrand»?
Zuerst einmal hoffe ich, dass das Spiel für ein gemütliches Beisammensein, Spass und interessante Diskussionen sorgt. Wie der Name des Spiels bereits erahnen lässt, soll jede/r Spieler/in eine Horizonterweiterung erfahren, indem der Blick über den Tellerrand erreicht wird. Dadurch erhoffe ich mir, den Spielenden Offenheit, Verantwortungsbewusstsein und kritisches Hinterfragen mitgeben zu können. Besonders freuen würde mich, wenn ich durch dieses Spiel Menschen motivieren kann, ihre eigenen Ideen und Projekte in Tat umzusetzen und mit ihren Mitmenschen zu teilen.
Was haben die Philippinen mit diesem Spiel zu tun?
Anhand der Philippinen werden die globale Abhängigkeit und Auswirkungen unserer Handlungen aufgezeigt. Beginnt man an einer kleinen Schraube zu drehen, kann sich das System grundlegend ändern. So kann unser Tun auf der einen Seite des Erdballs grossen Einfluss auf das Leben anderer haben. Mittels des Beispiels der Philippinen soll eine erhöhte Verständlichkeit für das Leben in weniger privilegierten Regionen dieser Welt geschaffen werden.
Erfreulich wäre, wenn wir dadurch eine zunehmende Unterstützung für nachhaltige Langzeitprojekte in diesen Regionen erzielen können. So können wir einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität dieser Menschen leisten.

Woher kommt die Motivation, sich für einen umweltbewussten Lebensstil einzusetzen?
Da ich meine Kindheit auf einem Bauernhof verbringen durfte, habe ich bereits sehr früh erfahren, dass die Natur und das Klima sensible Systeme sind. In meiner Freizeit bin ich zudem liebend gerne in der Natur unterwegs. All dies führte dazu, dass mir die Natur und dessen Fortbestehen sehr ans Herz gewachsen sind. Aus diesem Grund erachte ich es als Notwendigkeit, umweltbewusst zu Handeln, um das Ausmass der bereits ersichtlichen Klimaveränderungen (wie ansteigende Durchschnittstemperaturen, stärkere klimatische Extremereignisse usw.) zu minimieren.
Hat das auch deine Berufswahl beeinflusst?
Nachhaltigkeit, auch bezüglich der Nahrungsmittelproduktion, sowie das soziale Wohlergehen waren ausschlaggebende Themen, die zur Wahl meines Studiums der Agrarwissenschaften führten. Damit habe ich ein zukunftsorientiertes Studium gefunden, das viele meiner Interessen vereint. Desweiteren ist es für mich von grosser Bedeutung, dass wir Lösungen für die künftigen Herausforderungen wie Klimaveränderungen, Ressourcennutzung, Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Nahrungsmittelknappheit finden.
Welchen Einfluss auf deine Interessen und Wertvorstellungen hatte deine Mitgliedschaft in der Jubla?
Seit meinem 10. Lebensjahr bin ich aktiv in der Jubla mit dabei – also praktisch mein halbes Leben. Ich durfte schon viele schöne Erlebnisse und Begegnungen im Rahmen der Jungwacht Blauring erfahren. All dies hat mich als Mensch geprägt – sei dies bezüglich der Entwicklung von Sozialkompetenzen, dem Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen, der Förderung von Organisationsfähigkeiten, um gemeinsam ein Projekt auf die Beine zu stellen. In einem Team können Ideen in Taten umgesetzt werden um Grosses zu bewirken. Besonders hervorheben möchte ich hierbei auch die soziale Zugehörigkeit und dem damit verbundenen Verantwortungsbewusstsein.
Was kann denn die Jubla tun, damit ein nachhaltiger Lebensstil und damit Umweltschutz gefördert wird?
Die Organisation Jungwacht Blauring bietet Raum, damit junge Menschen Verantwortung übernehmen können. Bereits im Kindes- und Jugendalter kann der Grundstein für ein nachhaltigorientiertes Denken gelegt werden. Die fünf Grundsätze der Jubla umschreiben bestens, wie wir Leitenden als Vorbilder fungieren können, um einen solches Bewusstsein zu schaffen.