«Glauben» auf dem Prüfstand
«Glauben» in der Jubla
Urs Bisang, Bereich Glauben & Kirche, Bundespräses:
Wie «Glauben» in der Jubla gelebt werden soll, ist immer wieder ein Thema. In Diskussionen, die ich dazu erlebe, spielen die Bilder, welche Religion und Glauben in den Medien haben, eine wichtige Rolle. Oft erscheint Religion dabei in einem negativen Kontext, z.B. als Ursache oder Legitimation von Gewalt, Krieg und Terror.
Die andere, konstruktive Rolle von Religion geht dabei beinahe vergessen. Hierzu kommen mir viele positive Beispiele in den Sinn, insbesondere aus dem Alltag bei Jungwacht Blauring (Jubla). Der Glaube wird in der Jubla gelebt und beihnaltet gleichzeitig die wichtigsten Werte für die wir uns täglich einsetzen: zusammen sein, Gemeinschaften bilden, fair miteinander umgehen und sich solidarisch für Benachteiligte einsetzen; kreativ sein und Vielfalt leben; mitbestimmen und auf alle hören; die Natur erleben und zu ihr Sorge tragen. Und nicht zuletzt auch, all dies immer wieder nach aussen zu tragen, zu feiern und dankbar zu sein dafür, dass wir dies nicht nur aus unserer eigenen Kraft schaffen müssen.
Bemerkenswert und ermutigend finde ich es deshalb, dass wir dafür aus der katholischen Kirche von «höchster Stelle» Unterstützung erhalten: Papst Franziskus setzt klare Zeichen für die Wertschätzung aller Menschen. Er verzichtet auf Pomp und Luxus. Er wendet sich den Benachteiligten dieser Welt zu, rückt Menschen vom Rand der Gesellschaft ins Zentrum und betont die Menschenwürde aller. Mit seinem neusten Schreiben «Laudato si» setzt er sich vehement für den Schutz der Natur, der Schöpfung, ein. Glauben, Religion und Spiritualität können also geradezu ein Antrieb sein, um das, was uns in der Jubla am wichtigsten ist, verstärkt zu leben. Und umgekehrt: In manchen Bereichen kann «die Kirche» bei der Jubla sehen, was es konkret heissen kann, Glauben zu leben.
Grundsatz «Glauben leben» neu anpacken
Die letzte Bundesversammlung im Oktober 2015 hat entschieden, dass alle Jubla-Grundsätze überprüft und eventuell überarbeitet werden sollen, auch der Grundsatz «Glauben leben». Schon im Projekt jubla.bewegt und auch an den Zukunftskonferenzen sind dazu viele Fragen aufgetaucht. Unter anderem, in welchem Verhältnis die Jubla zur katholischen Kirche steht. Die nationale Fachgruppe Glauben & Kirche (FG G&K) hat diese Impulse aufgenommen. Sie erarbeitet eine Argumentationshilfe sowie eine grundlegende Positionierung. Die bisherigen Resultate werden an der nächsten Präsidestagung diskutiert.
Präsides diskutieren am 5. März und bringen Schar-Anliegen ein
Rund 50 Präsides werden am 5. März 2016 an der Präsidestagung «spezial» in Olten erwartet. Sie werden sich intensiv über den Grundsatz «Glauben leben» beraten. Die Situation der Scharen kann so miteinfliessen und berücksichtigt werden. An dieser Tagung werden erste Weichen gestellt, wie der Grundsatz «Glauben leben» in Zukunft aussehen könnte. Eingeladen sind alle Schar-, Regional- und Kantonspräsides der Jubla.
Deshalb: Diskutiert als Leitungsteam mit eurer oder eurem Präses über den Grundsatz «Glauben leben». Bringt eure Fragen und Anliegen auf den Tisch und ermutigt eure oder euren Präses, sich zur Präsidestagung vom 5. März 2016 anzumelden. Die Anmeldung ist noch bis zum 22. Februar möglich. Mehr Informationen und Anmeldung.