GLK im Zelt – praxisorientiert und «Jubla-nah»

Die Vorbereitung
Fünf erfolgreich durchgeführte Kurse (davon bereits drei in Österreich) haben bewiesen, dass der GLK im Zelt funktioniert und wahrscheinlich in vielen Belangen praxisorientierter und «Jubla-näher» ist als ein GLK im Haus. Eine gute Vorbereitung ist hier von grosser Bedeutung:
Statt 8 Personen wird das Leitungsteam auf 12 Personen aufgestockt – je nach Wetter kann schnell jemand ausfallen und beim Aufbau ist man immer froh um zusätzliche Helfende.
Die Teilnehmenden werden bereits am Vorweekend (das übrigens im Haus stattfindet) über die Ausrüstung informiert. Bis zum Kurs haben sie dann genügend Zeit, das erforderliche Material und die passende Ausrüstung zu organisieren. Die obligate Bettflasche, das Flauschi (Innenschlafsack) und die Thermounterwäsche dürfen da natürlich nicht fehlen!
Einige Tage vor Kursbeginn verladen die Kursleitenden das Material und transportieren bereits alles auf den Lagerplatz. Eine Hürde hierbei ist der österreichische Zoll – zum Glück waren uns die Zollbeamten bis jetzt immer gut gesinnt. Während eines weiteren Tages errichten die Leitungspersonen die wichtigsten Bauten wie das Küchengrundgerüst, das Esszelt und die Leiterzelte.
Tag 1 – die Lagerbauten
Endlich ist es soweit: Die Teilnehmenden treffen ein. Sie stossen auf einen noch spärlich eingerichteten Lagerplatz. Deshalb widmen wir den ersten Tag jeweils den Lagerbauten, angefangen von den Zelten mit Doppelsarasani, Mottobauten (dieses Mal ein Tipi) bis hin zu einem Turm oder kleineren Bauten wie Gestellen. Bei diesem Block können die TN die Pionier- und Seiltechnik direkt anwenden und sich bereits erstes Kurswissen aneignen. Gespickt wird der Tag mit Lagersport- und Lageraktivitäts-Blöcken (LS/LA). Danach kann leider nicht jeder duschen, weil wir – wie beispielsweise dieses Jahr – nur eine oder gar keine Dusche haben.

Eine Nacht im Warmen – die Unternehmung
In der ersten Wochenhälfte geht es auch im Zeltkurs auf Unternehmung. Hier sind die Leitenden jeweils nachsichtig und erlauben zwecks Wärme eine Indoor-Übernachtung; je nach Möglichkeit sogar mit einer Dusche. Dieses Mal teilten sich die TN vorgängig in sogenannte UG (Unternehmungsgruppen) ein und konnten wählen, ob sie eine Unternehmung mit Schwerpunkt Inline, Velo, Outdoorübernachtung (und jeweils eine Wanderung) oder nur eine klassische Wanderung planen wollen.
An alles gedacht – wie man sich warm hält im GLK im Zelt
Die BG-Blöcke finden im Zelt-GLK in vier eigens dafür aufgebauten BG-Zelten statt. Je nach Temperatur werden diese BG-Zelte mit Heizstrahlern ausgerüstet. Plenumblöcke werden im Esszelt durchgeführt – auch dort sorgen Heizstrahler für angenehme Temperaturen. Was ebenfalls zu bedenken ist, ist die Dunkelheit am Abend. Im April wird es bereits gegen 20 Uhr dunkel. Dann nutzen wir Oel- und/oder Benzinlampen.
Wenn es schliesslich Nacht wird, können die Temperaturen unter den Nullpunkt sinken. Glücklicherweise gibt es dafür in der Küche eine so genannte «Gulaschkanone», in welcher abends Wasser für Bettflaschen erhitzt wird. Ausserdem befindet sich permanent ein Topf mit heissem Wasser über dem Feuer, um Tee zu kochen. Im Tipi am Lagerfeuer lässt es sich abends gemütlich und warm verweilen. Später im Zelt mit Strohboden hat dann jede/r ihre/seine eigenen Tricks um sich warm zu halten – ein Flauschi, mehrere Schlafsäcke, Notfalldecken, eine Mütze und eine Bettflasche oder einfach ein/e nette/r Nachbar/in.
Zurück in die Zivilisation – der Stadttag
Ein weiteres Highlight der Kurswoche ist der «Stadttag». Jenen Tag – in der Mitte oder gegen Ende des GLK – verbringen wir, wie es der Name schon sagt, in einer nahegelegenen Stadt. In den ersten beiden Jahren besuchten wir Chur, dann Dornbirn und dieses Mal Feldkirch. Die Stadt bietet sich natürlich an, um einen Orientierungslauf (OL) oder Stadtgames durchzuführen. Hier wird einem auch zum ersten Mal bewusst, wie sehr alle nach Feuer und Lagerleben «riechen». Um schlussendlich wieder sauber zu werden, führen wir während des Stadttages meistens einen Turnhallen- oder Hallenbadsportblock durch. Dank Migros Kulturprozent oder einem anderen Sponsor wird der «Stadttag» zum Schluss noch mit einem Festessen gekrönt.

Der Kurs neigt sich dem Ende zu – der Abbau
Bald neigt sich die Woche dem Ende zu und bereits am Freitagnachmittag müssen alle gemeinsam mit dem Abbau, der Materialpflege und dem Rücktransport beginnen – «Jublatechnik vom Feinsten» und erneutes «learning by doing». Auch hier sind wir sehr ans Wetter gebunden, denn wenn es am letzten Tag regnet, müssen die Zelte vorgängig abgebrochen werden. Sonst droht dem Leitungsteam ein strenger Sonntag, an welchem viele Zelte und das komplette Material getrocknet werden müssen.
Obwohl das «Meteo-App» permanenter Begleiter und Planungsinstrument ist/war und uns Petrus dieses Mal jedes erdenkliche Wetter (Hagel, Schnee, Sonne, Regen, Wind) geschickt hat, konnten wir den GLK im Zelt grösstenteils wie geplant durchführen.
Bis zum nächsten Mal!
Möchtest auch du eine Woche in der Natur verbringen und gleichzeitig die Grundsätze des Jubla-Leitens erlernen? Der GLK im Zelt wird auch nächstes Jahr wieder durchgeführt. Alle Informationen dazu findest du auf der Datenbank.
Weitere Informationen zum Gruppenleitungskurs findest du hier.