Jeder Tag ist ein Höhepunkt! – Chiro-Besuch in der Schweiz
Ein unvergesslicher Aufenthalt
«Jeder Tag ist ein Höhepunkt!» So lautete unser Motto für den Besuch der Chiros aus den Philippinen im Frühling 2016. Am Freitag 18. März startete ihr «Abenteuer Schweiz» mit der Zugfahrt vom Flughafen Zürich in Richtung Zentralschweiz. Die sechs Mitglieder der Chiros, die uns dieses Jahr während drei Wochen besuchen, hielten voller Stolz ihr erstes Zugticket in den Händen – denn Züge wie wir sie kennen, existieren auf den Philippinen nicht.
Über uns und die Chiros
Doch zunächst einen Schritt zurück! Wer sind «wir» und wer sind «unsere Gäste aus den Philippinen»? «Wir» sind Mitglieder der Fachgruppe (FG) Philippinen von Jungwacht Blauring Schweiz (Jubla). Die Jubla hat auf nationaler Ebene eine Partnerschaft mit der katholischen Jugendorganisation «Chiro», welche auf den Philippinen aktiv ist.
Immer in «ungeraden» Jahren (z.B. 2015) besuchen sechs Schweizer/innen die Chiros auf den Philippinen und in den geraden Jahren (z.B. 2016) kommen sechs Chiro-Leitende für drei Wochen zu uns in die Schweiz. Neben Jubla-Aktivitäten und intensivem Austausch über die Arbeit in unseren Jugendverbänden stehen auch Städtetouren und vorallem kulturelle Erlebnisse auf dem Programm.

Ein Palmsonntag voller Höhepunkte
In der ersten Nacht wurden unsere Gäste in zwei Familien in Nebikon und Zell untergebracht. Schon am ersten Abend wurde viel geredet, gelacht, gegessen und gespielt.
Nach einem Kennenlern- und Informationstag stand der Palmsonntag an. Die Jubla Altishofen gestaltete den Gottesdienst in der Kirche St. Martin mit. Gemeinsam mit den Chiros haben wir zum Thema «We are all gods children» (Deutsch: wir sind alle Kinder Gottes) Fürbitten gelesen, kurze Sketche gespielt, getanzt und den «Rägebögler» gesungen.

Nach einem leckeren Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Sursee. Im Veranstaltungslokal «Kulturwerk 118» fand an diesem Abend die «Welcoming Night» (Deutsch: Willkommens-Nacht) statt, bei der wir die Chiros offiziell und mit Pauken und Trompeten willkommen hiessen. Es gab fröhliche Tänze von umliegenden Blauring-Scharen zum Mitmachen, lustige Theatereinlagen der Chiros und ein Publikum bestehend aus Jubla-Personen mit den unterschiedlichsten Hintergründen: Ein Abend voller Lebensfreu(n)de!

Montag und Dienstag in Luzern
Wir wollen den Chiro-Leitenden unsere Schweiz näherbringen. Dazu gehört auch das Aufzeigen von Realitäten ausserhalb der «Bilderbuch-Schweiz».
Besuch der Rodtegg
Der Besuch der Rodtegg (Stiftung für Menschen mit körperlicher Behinderung in Luzern) wurde auf Wunsch und Anregung einer der Chiro-Leitenden organisiert. Auf den Philippinen ist der Umgang mit Menschen mit einer Behinderung nach wie vor ein Tabuthema; diese werden marginalisiert und haben beispielsweise nicht die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen oder zu arbeiten. Wir wollten ihnen aufzeigen, wie gut in der Schweiz der Umgang mit behinderten Menschen ist.
Frau Sonderegger-Müller gab uns auf dem Rundgang einen wertvollen Einblick in das Leben und Arbeiten mit und für Menschen mit einer Behinderung. Uns allen wurde bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, in Lagern herumzutollen, zu Wandern, einfach schnell etwas aufzuschreiben oder ohne gross zu überlegen Knoten für unsere Bauten und Zelte zu knöpfen. Für alle ist es ein eindrücklicher Besuch.

Stadtführung und Schoggi-Hasen
Am Mittag gab es Indisch («endlich mal wieder Reis!»). Frisch gestärkt hatten wir dann noch Zeit für einen Rundgang in der Stadt Luzern.
Es brauchte viel Überzeugungsarbeit, bis sich die Chiros getrauten, Wasser vom Brunnen zu trinken. Was für uns ganz normal ist, führt in den Philippinen zu schlimmen Magenbeschwerden, da das Wasser schmutzig ist. Die Kappellbrücke, die Hotels am Quai und das Fritschihaus machten Eindruck und Lust auf mehr Schweiz.

Nach dem eher ernsten Vormittag in der Rodtegg hatten wir am Nachmittag die Gelegenheit, kreativ zu sein. Wir stellten in der Bäckerei Hodel in Altishofen eigene Schoggi-Osterhasen her. Das war nicht nur für die Chiros ein tolles Erlebnis. Um den Tag abzurunden durften wir noch eine Gruppenstunde vom Blauring Altishofen besuchen und mit ihnen Osterdekoration für das Pfarreiheim basteln.

Bauernhof, Fastenopfer und nationale Geschäftsstelle von Jungwacht Blauring
Der Dienstag startete bei wunderschönem Wetter auf dem Bauernhof der Agrovision in Alberswil/Burgrain. Der Bio-Bauernhof mit Käserei, Hofladen und Restaurant hat einen vorbildlichen Stall für Kühe und viele weitere Tiere wie Pferde, Ziegen und Hühner. Weiter gibt es auf dem Hof auch einen Schau- und Lehrbienenbestand. Für die Chiro-Mitglieder war es das erste Mal, dass sie eine Ziege sahen («Warum gibt es weisse und schwarze Ziegen?»). Auch Pferde mit Hufeisen waren ihnen unbekannt («Warum haben diese Pferde Schuhe an?»).
Vom Burgrain machten wir uns wieder auf den Weg in die «Leuchtenstadt». Gemeinsam mit Mitgliedern vom Hilfswerk Fastenopfer, einem wichtigen Netzwerkpartner der Jubla, genossen wir unser Mittagessen. Anschliessend besuchten wir gemeinsam das Büro von Fastenopfer, konnten viel Wichtiges erfahren und es entstanden anregende Diskussionen.

Via «Inseli» der Reuss entlang ging es ins nächste Büro: Wir besuchten die nationale Geschäftsstelle von Jungwacht Blauring. Valentin Beck, Bundespräses und Projektleiter von jubla.infanta, erklärte uns die Struktur und Arbeit der Jubla. Zur Auflockerung spielten wir kleine Theater zu den fünf Jubla-Grundsätzen. Das Tauschen der Sammelalbum-Sticker durfte natürlich auch nicht fehlen!

Für die Chiros, für Fastenopfer und für die nationale Geschäftsstelle von Jungwacht Blauring waren die beiden Besuche sehr wertvoll. Alle drei konnten viel aus diesen Begegnungen mitnehmen. Wir gingen müde, aber sehr zufrieden, nach Hause. Den Abend liessen wir mit Bratwurst und Rösti und einer Partie Uno ausklingen.
Mittwoch bis Freitag – Schnee und einen Besuch der Hauptstadt

Ein Erlebnis jagt das nächste
Doch es stand noch einiges auf dem Programm! Eine Stadttour in Bern, Informationen zum Leitungskurs sowie Packen und Vorbereiten für die anstehende Wanderung. Der Schar- und Lagerleitungskurs A Luzern (SLK A) startete bereits am Freitag mit einer Wanderung durch den Schnee.
Die verbleibenden Chiros und Mitglieder der Jubla genossen den Tag, bastelten und machten letzte Vorbereitungen. Am Abend waren wir zu einem wunderbaren philippinischen Essen eingeladen – «Salamt po», liebe Nachbarin! (Philippinisch: Vielen Dank, liebe Nachbarin!)
Schon war sie vorüber, die erste spannende Woche der Chiros in der Schweiz. Was sie in der zweiten und dritten Woche erlebt haben, erfährst du in Kürze hier im Jubla-Blog!
Am Mittwoch sahen alle weiss – der erste Schnee! Zusammen mit Leitungspersonen der Jubla Kerns ging es in der Melchsee-Frutt zum Schneeschuhlaufen und Schlitteln. Was für ein Erlebnis! Die Chiros freuten sich schon lange auf «Frau Holles Pracht» und genossen jede Sekunde. Die Nacht verbrachten die Chiros in Gastfamilien in Kerns, sie wurden herzlich aufgenommen und wollten fast nicht weg am Donnerstagmorgen.

Zeit, Adieu zu sagen
Willst du die Chiros (nochmal) persönlich treffen? Die Chiros sind noch bis am 9. April in der Schweiz. Nutze die letzte Gelegenheit, von ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu hören und mit gleichgesinnten Leitungspersonen vom anderen Ende der Welt in Kontakt zu treten! Wir freuen uns, dich an der «Culture Night» am Freitag, 8. April um 19:30 Uhr im Jugendraum Boijler 17 in Ruswil zu sehen!
Wenn du auch nach der Heimkehr der Chiros in die Philippinen weiterhin auf dem Laufenden bleiben möchtest, kannst du dies am einfachsten via Facebook tun. Und zwar auf den Seiten Chiro & Jubla Partnership und Partnership Chiro Philippines & Jubla Switzerland.
