Parlament macht J+S-Beitragskürzungen rückgänging
Das Bundesamt für Sport (BASPO) hat Anfang März über Kürzungen der J+S-Beiträge von rund 25 Prozent informiert. Die Ankündigung stiess in allen Kinder- und Jugendverbänden, so auch bei Jungwacht Blauring, auf grosses Unverständnis.
Politische Vorstösse und Medienarbeit gemeinsam mit anderen Jugendverbänden
Unter anderem auf Initiative von Jungwacht Blauring Schweiz haben sich mehrere betroffene Kinder- und Jugendverbände schon zwei Wochen nach der Bekanntgabe der Kürzungen getroffen. Zusammen haben sie ein gemeinsames Vorgehen beschlossen. Am 9. April folgte dann die gemeinsame Stellungnahme. Unsere zentrale
Forderung war, dass die «Hauruck-Übung» gestoppt werden und die zukünftigen finanziellen sowie materiellen Leistungen des Bundes mindestens dem gegenwärtigen Niveau entsprechen.Das Thema wurde von verschiedenen Politikerinnen und Politikern, aber auch von den Medien aufgegriffen: Es folgten politische Vorstösse (15.3151, 15.3254, 15.3369, 15.3383, 15.3384) und mediale Berichterstattungen. Zudem gab es ein Gespräch mit der BASPO-Leitung.
Das Parlament entscheidet über einen Nachtragskredit
Mit Blick auf die Sommersession trafen sich die betroffenen Kinder- und Jugendverbände ein zweites Mal, definierten ihr Vorgehen und entwarfen eine überarbeitete Stellungnahme für die Sommersession. Die zentrale Forderung war nun, dass der vom BASPO gestellte Nachtragskredit auf 17 Millionen Franken erhöht wird. Mit dem vom BASPO gestellten Nachtragskredit über 12 Millionen Franken hätten die Beiträge «nur» bis am 31. Juli 2015 auf dem aktuellen Niveau gehalten werden können – mit der Erhöhung auf 17 Millionen Franken können sie bis Ende 2015 gehalten werden.
Am Montag, 8. April, behandelte der Ständerat das Geschäft. Er folgte dem Vorschlag seiner Finanzkommission und erhöhte den Nachtragskredit mit 42 zu 0 Stimmen (1 Enthaltung) entgegen dem Vorschlag des Bundesrats auf 17 Millionen (Wortprotokoll des SR). Am Donnerstag, 11. April, folgte dann der Nationalrat: Entgegen dem Antrag des Bundesrats und der eigenen Finanzkommission erhöhte schlussendlich auch dieser den Nachtragskredit mit 167 zu 13 Stimmen (8 Enthaltungen) (Wortprotokoll des NR). Damit macht das Parlament die J+S-Beitragskürzungen für das laufende Lagerjahr 2015 rückgängig und alle J+S-Lager erhalten dieses Jahr CHF 7.60 pro Tag und Tn. Die Freude bei Jungwacht Blauring sowie bei den diversen Parlamentarierinnen und Parlamentariern war gross – Lebensfreude halt!
Klares Zeichen auch dank Netzwerkarbeit
Das Parlament hat mit den schlussendlich sehr klaren Abstimmungsresultaten ein deutliches Signal gesetzt für Kinder, Jugend und Sport, für die Ehrenamtlichkeit und für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung in den Kinder-, Jugend-, und Sportverbänden.
Folgende Punkte haben zu diesem Erfolg beigetraten: erstens starke Zusammenarbeit mit anderen Kinder-, Jugend- und Sportverbänden, zweitens gezielte politische Arbeit der Scharen, Kantone und der nationalen Ebene (Briefe, Mails, Telefonate etc.) und drittens gute Kommunikation, sowohl über interne Newskanäle als auch gegenüber externen Medien.