Präsideskurs 2017: Bunt gemischte Gruppe mit dem gemeinsamen Ziel für die Schar eine wertvolle Begleitung zu sein
Während zwei intensiven Kurstagen setzten sich die Teilnehmenden praktisch und theoretisch mit den drei Hauptaufgaben des Präses-Amtes auseinander: Beratung & Begleitung, Vernetzung & Lobbyarbeit und die spirituelle Animation. Daneben gab es zahlreiche Informationen über Hilfsmittel und Dienstleitungen der Jubla Schweiz sowie über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Verbandes.


Wichtigstes Anliegen des Kurses war es aber, die Teilnehmenden spüren zu lassen, dass sie als Präses keine Einzelkämpfer/innen sind: Obwohl sie vor Ort in dieser Rolle alleine sind, haben Präsides verschiedene Anlaufstellen und können sich vor allem im gegenseitigen Austausch viel voneinander profitieren. Schliesslich haben trotz grosser Alters-, Erfahrungs- und Anstellungs- Unterschieden alle dasselbe Ziel: Ihrer Schar eine wertvolle begleitende Unterstützung zu sein, damit sich diese möglichst positiv entfalten kann.
Einer von 21 Teilnehmenden war Jonas Amherd. Im Interview verrät er, wie er den Präsideskurs erlebte.

Jonas, was hat dich am Präsideskurs am meisten überrascht?
Die Vielfalt unter den Präsides! Von Jung bis Alt, Elektriker bis Theologe, Vollblut-Jubla-Mitglied bis Jugendverband-Neuling. Es war eine bunt durchmischte Truppe, was ich in diesem Ausmass nicht erwartet hätte, aber als sehr positiv und bereichernd empfand. Dadurch waren die Diskussionen überhaupt nicht einseitig geprägt, sondern verschiedenste Standpunkte und Sichtweisen flossen mit ein und erweiterten so auch den eigenen Horizont.
Was kannst du direkt und konkret im Scharalltag umsetzen?
Uns wurde ein Tool vorgestellt, wie wir unsere persönlichen Erwartungen mit den Erwartungen der Schar abgleichen können: Ein Fragebogen mit ganz klaren Aussagen, zu welchen man Stellung beziehen kann. Ich denke, dies werde ich mit meiner Schar einmal ausprobieren. Bis jetzt empfand ich es nämlich als schwierig, die Erwartungen zu klären, da es für das Leiterteam auch gar nicht so einfach ist, ihre Erwartungen an den Präses in Worte zu fassen.
Was bedeutet Präses sein für dich?
In der Schule lernte ich, dass die grammatische Zeit «Präsens» das Hier und Jetzt, also das, was da ist, beschreibt. So sehe ich auch das Präses-Amt: Hier und jetzt, in diesem Moment für die Kinder und Jugendlichen da sein. Darin besteht die Hauptaufgabe eines Präses. Ob ich im Lager z.B. einen Tagesausstieg gestalte; ob ich tröste, wenn jemand ein Problem hat; ob ich im Hock dabei bin und bei der Planung eines Scharanlasses darauf hinweise, dass an diesem Tag ein Feiertag ansteht und deshalb das Datum deshalb vielleicht nicht so ideal gewählt ist; oder ob ich bei der Gemeinde dafür einstehe, dass die Papiersammlung weiterhin von der Jungwacht durchgeführt werden sollte – das Präsesamt hat viele Facetten, doch am wichtigsten ist für mich die Grundhaltung «DA ZU SEIN».
Was kannst du nur mit der Erfahrung und nicht im Kurs lernen?
Die Dosierung! Wo braucht es mich, wo nicht? Wann halte ich mich besser ganz zurück? Wie viel darf/soll/muss/kann ich mich einbringen?
Was kann deine Schar davon profitieren?
Im Präsideskurs lernte ich viele verschiedene Haltungen und Beispiele von Präsides kennen. Dies erweiterte meine Sicht auf das Präsesamt und lässt mich auch meine eigene Arbeit hinterfragen. Ausserdem konnte ich interessante Kontakte knüpfen und habe mein Beziehungs- und Lebensfreu(n)de-Netzwerk weiter ausbauen können. Wer weiss, wann die Schar davon direkt profitieren kann? Vielleicht bereits schon morgen?