Weiterbildung in der atemberaubenden Bergwelt
Anfangs September 2014, genau genommen vom 2. bis 5. September 2014, pilgerten 11 jungen Bergflöhe des BESJ, der Pfadi und der Jubla zur Erkundung des Grenzgebietes Liechtenstein-Österreich-Schweiz nach Malbun FL. Allesamt wollten wir uns als Ausbildende im Sicherheitsbereich Berg vertiefen. Nach mehr oder weniger erfolgreicher Risikoeinschätzung im Risiko-Spiel, detaillierter Routenbesprechung und Verteilung von Essen, Zelten, Kochern usw. genoss die kunterbunte Gruppe einen erholsamen Schlaf im warmen Hotelzimmer. Gut gestärkt wurde am kommenden Morgen die Bergwelt in Angriff genommen. Traumhaft war der Blick auf die leicht verschneiten Berggipfel und Hochebenen. Der Wetterprognose traute man kaum nach diesem «Sommer» und so beobachtete man intensiv die gegeneinander ankämpfenden Wetterfronten. Regen und Schauer wurden in Schach gehalten.
Die Route führte uns von der Bergstation Sareis gemässigt hoch zum Augstenberg runter zum Bettlerjoch rauf auf den Naafkopf und schliesslich über den verschneiten Grat zum Biwakplatz beim Tschingeltäli. Trotz so einigen Höhenmeter und Kilometern Horizontaldistanz blieb dank angenehmem Marschtempo auch viel Zeit für inspirierende verbandsübergreifende Diskussionen, Austausch mit Magglingen und neugierige Fragen.
Beim Biwakplatz wurden die kunterbunten 1-3-Mann/Frau-Zelte im Nu errichtet und ein stärkendes 4-Gang-Menü gezaubert. Aufgewärmt widmeten wir uns der Reflexion und Analyse des Tages, verklebten und nähten Outdoorhosen, bevor sich alle in ihren warmen Schlafsäcken verkrochen. Der eine oder andere genoss nachts noch etwas den wunderschönen Sternenhimmel. Nach warmen Porridge widmeten wir uns dem zweiten Wandertag.
Diverse Ausbildungsstopps direkt im Gelände und in der geeigneten Situation liessen auch die Wissensdurstigen auf ihre Kosten kommen, so dass kurzerhand Notfallsituationen trainiert, Blockaden von Teilnehmenden gelöst, Mental Map eingesetzt und in geübtem Gang verschiedenes Terrain begangen wurde. Teilweise waren selbst die Schauspielenden so bestechend gut, dass die Unterscheidung zwischen gespielt und real selbst erfahrenen Leitenden schwer viel.
Viel wurde (ab)verlangt, aber viel durfte auch gelernt, gelehrt und in Erfahrung gebracht werden. So galt es tagtäglich, oder eigentlich ständig, gute Entscheidungen zu fällen, um die Gruppe an die Etappenziele zu führen. Umso lehrreicher waren dann auch entsprechende Analysen des Führungsstils und dessen Konsequenzen. Grenzen durften erreicht und überschritten werden, aber natürlich so, dass die Panikzone noch nicht betreten wurde.
Die weitere Route führte schliesslich über den Tschingel und felsige Wegpartien zur Schesaplanahütte, wo wir auf die Wanderflöhe des Modul Fortbildung Experte Berg trafen. Die finale Tour wurde geplant, wodurch zwangsläufig ein frühes Schlafengehen bei Tagwache um 04:45 Uhr gerechtfertigt war. In der Dunkelheit suchten wir den Weg hoch zur Felswand. Mit zunehmend mehr Tageslicht bewältigen wir die Höhenmeter hoch zur eingenebelten Schesaplana, durchstreiften im Freestyle die Totalp und waren um Mittag rechtzeitig zur Suppe retour bei der Schesaplanahütte. Als Krönung genossen alle müden Beine noch die rasante Trottinett-Abfahrt nach Grüsch, von wo aus sich nach entsprechenden Qualifikationsgesprächen alle wieder in die Schweiz verstreuten.
Mit vielen Erfahrungen, aufgetankt mit frischer Bergluft und nach einem bereichernden verbandsübergreifenden Austausch freuen wir uns auf den nächsten Sommer, um auch dir ein atemberaubendes Bergerlebnis im Modul des Sicherheitsbereichs Berg bieten zu können. Das Sicherheitsmodul Berg dauert 4 Tage und ist eine Möglichkeit, sich im Bereich Berg (Kartenkunde, Wetter, Sicherheit usw.) zu vertiefen. Das Gruppenerlebnis und Biwakieren oberhalb der Baumgrenze ist ein Höhepunkt des Weiterbildungskurses. Wir freuen uns bereits jetzt!
Übrigens: Alle Weiterbildungsmöglichkeiten findest du im Ausbildungskonzept.