Identität: Was ist die Jubla heute?
«Was ist die Jubla?» Eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage zu finden, scheint schwer. Doch genau mit diesem Ziel nahm die Fachgruppe (FG) Identität – eine bunt durchmischte Gruppe aus Jubla-Mitgliedern – im Sommer 2013 die Arbeit auf. Sie versuchte dabei, die Meinung möglichst vieler Leiterinnen und Leiter miteinzubeziehen. Die im Rahmen von jubla.bewegt entstandene Fachgruppe machte sich daran, «Massnahmen zu erarbeiten, um die Verbandsidentifikation der Mitglieder zu steigern und um Jungwacht Blauring klarer zu positionieren» (Auftrag von der Bundesversammlung erteilt). Als Voraussetzung für dieses Ziel war es notwendig, unsere aktuelle Identität zu definieren. Die FG ging also folgender Frage nach: «Was ist Jungwacht Blauring heute?». Knapp zwei Jahre später präsentiert die FG ihre Antwort. Entstanden sind ein Wirkungsdiagramm und eine Antwortmatrix. Sie sollen die Antwort vereinfacht darstellen.
Die vier Ebenen der Jubla
Gleich zu Beginn entschieden wir uns, die Jubla in vier Ebenen aufzuteilen (Verband, Schar, Leitende und Kinder). Diese Ebenen werden sowohl innerhalb der Jubla wie auch von aussen wahrgenommen. Betrachtet man die entstandene Grafik (Abbildung 1), lassen sich klare Beziehungen zwischen den angesprochenen Ebenen feststellen (siehe Box).
Die Beziehungen am Beispiel Leitende und Kind
Die Leitungsperson gibt den Kindern einen Rahmen vor. Die Kinder dürfen innerhalb dieser vorgegebenen Schranken bei den Aktivitäten mitbestimmen und eigene Ideen einbringen. Sie nehmen die Leitenden und besonders ihren Gruppenleitenden in allen Phasen ihrer Zeit als Jubla-Kind als wichtiges Vorbild wahr. Dies erleichtert es der Leitungsperson, seine/ihre Autorität gegenüber den Kindern auszuüben. Tut er/sie dies in einem gesunden Mass, nehmen die Eltern und die Bevölkerung die Leitungsperson positiv wahr. Durch die von ihm/ihr vorgelebten Werte können sie sich mit der Jubla (Schar und Verband) identifizieren und motivieren ihre Kinder zur Mitgliedschaft. |
Datenerhebung auf unterschiedlichen Ebenen
Fundierte Informationen für die einzelnen Ebenen zu erhalten, stellte die FG Identität vor eine grosse Herausforderung: Wie kann eine möglichst repräsentative Umfrage gestaltet werden?
Leitungspersonen
Im Frühling 2014 wurden in mehreren Leitungskursen auf verschiedenen Stufen (von GK bis SLK) Workshops durchgeführt. Eine grosse Sammlung an unterschiedlichen Ansichten und Ideen kamen hierbei zusammen und die Teilnehmenden diskutierten angeregt über die vorgebrachten Vorschläge. Die Fachgruppe wertete die Informationen anschliessend aus und liess diese vergangenen Frühling in den Kursen nochmals überprüfen. Dort beantworteten die Teilnehmenden die Fragen gleich auf ihren Smartphones. Dabei teilten sie ausgewählte Begriffe zur Jubla ihrer Wichtigkeit zu. Ein weiterer Teil bestand darin, diversen Aussagen zuzustimmen oder sie abzulehnen. Das ergab teils überraschende Ergebnisse. So stimmten z.B. nur 30 Prozent dem Satz «Das Party-Image von Jubla-Leitenden sollte abgelegt werden» zu, während 70 Prozent den Satz ablehnten. Von externen Kontaktpersonen wurde dieser Faktor widerum wiederholt genannt.
externe Partner
Für die externe Betrachtung unseres Verbandes befragte die FG viele verschiedene Partner auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Gesucht waren Personen, die aufgrund ihrer Tätigkeit mit Jungwacht Blauring in Kontakt sind, darunter z.B. Jugend+Sport, Migros-Kulturprozent, Parteien, Jugendvermittlungsstellen, Pfarrer/innen, Schulleitende und Lokalpolitiker/innen. Dabei berücksichtigte die FG eine ausgeglichene Verteilung in den Kantonen. Zudem durften die befragten Personen nie Mitglied in der Jubla gewesen sein, da sie sonst bei gewissen Aspekten keine klare Aussensicht einnehmen könnten.
Aus den Befragungen und Workshops ist eine Matrix voller Aussagen zu Jungwacht Blauring entstanden (Abbildung 2). Die Tabelle ordnet die Antworten der Anzahl ihrer Nennungen. Weiter lässt sich das Resultat nicht vereinfachen. Dies ist sinnbildlich für unsere grosse Vielfalt und die zahlreichen regionalen Unterschiede.
Die Jubla und ihre Positionierung
Seit dem Sommer 2015 ist die aktuelle Positionierung abgeschlossen. Wir wissen nun, wo Jungwacht Blauring im Jahr 2015 steht und wohin sich unser Verband gemäss den Wünschen der Leitenden und externen Befragten entwickeln soll.
In einem zweiten Schritt widmet sich die aktuell achtköpfige Fachgruppe Identität, zusammen mit der Fachgruppe Glauben & Kirche, einem der Mehrjahresziele 2015-2018, der Überprüfung des Leitbilds und der Grundsätze (Abbildung 3). Weiter soll bei den Leitenden ein Bewusstsein für Identität geschaffen werden. Dafür wird in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Ausbildung ein Input respektive Block für die Ausbildungskurse erarbeitet, in dem Überlegungen und Diskussionen zur Jubla-Identität Platz finden.
Und jetzt?!
Nach rund zwei Jahren ist eine erste, umfängliche Definition der Verbandsidentität von Jungwacht Blauring abgeschlossen. Mit dieser erhebt die FG Identität jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, die Erhebung soll in regelmässigen Abständen wiederholt und somit die angestrebten Massnahmen und Fortschritte überprüft werden. Denn das Ziel der FG Identität ist eine gestärkte Jubla-Identität und damit einhergehend ein klareres Bekenntnis aller Leitenden und Mitgliedern zu Jungwacht Blauring.